Medienmitteilung, Chur, 23. Juni 2022
Postulatsberichte zur Land- und Ernährungswirtschaft: AP22+ jetzt beraten
Den Visionen müssen Taten folgen
Der vom Bundesrat heute veröffentlichte Bericht zeigt deutlich: die Zukunft der Land- und Ernährungswirtschaft ist vielfältig, gesund und dank Rücksichtnahme auf Boden Wasser, Luft und Biodiversität langfristig produktiv. Wie diese Vision nun in die Tat umzusetzen ist, bleibt leider schwammig. Mit vereinten Anstrengungen von Politik, Gesellschaft und Marktakteuren muss der Bundesrat nachbessern.
Die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft stellt Ernährungssicherheit nicht durch kurzfristige Intensivierung. sondern durch Nachhaltigkeit sowie Resilienz von der Produktion bis zum Konsum her Diese Vision hat der Bundesrat am Mittwoch mit Erfüllung der Postulate 20.3931 und 21.3015 publiziert.
Der Bundesrat schlägt vor, die sistierte Agrarpolitik 2022+ als entschlacktes Paket zur Umsetzung zu bringen und erst ab 2030 den nächsten grossen Schritt in Angriff zu nehmen. Die Agrarallianz begrüsst zwar die formulierte Stossrichtung und erwartet, dass das Parlament die Beratung der AP 22+ aufnimmt. Diese muss jedoch im Gegensatz zum Vorschlag des Bundesrates nicht einfach entschlackt werden, sondern vor allem drängende Herausforderungen angehen.
Nachbessern beim Klimaschutz und Tierwohl
Der Klimaschutz muss im Sinn der Klimastrategie des Bundes auch im Landwirtschaftsgesetz verankert werden. Denn die Organisationen der Agrarallianz wollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten und sind dafür auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen. Weitere Schritte vorwärts sind auch bei der Biodiversität sowie beim Tierwohl und der Tiergesundheit notwendig, aktuelle Bemühungen dürfen nicht ausgebremst werden.
Ausbau bei Innovationsnetzwerken und Zielvereinbarungen
Bund und Kantone müssen Innovationsnetzwerke fördern und die Unterstützung für Projekte zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von der Heu- bis zur Essgabel ausbauen und einfacher zugänglich machen. Zudem sollen bestehende Möglichkeiten für Ziel- und Leistungsvereinbarungen zwischen Bund und Produzentenorganisationen mit Pilotprojekten weiter ausgebaut werden.
Die Land- und Ernährungswirtschaft ist gefordert, mit solchen Pilotprojekten das Instrument der Zielvereinbarungen im Dienst einer nachhaltigen, tierwohlorientierten und produktiven Landwirtschaft voranzutreiben. Die Verantwortung liegt dabei gleichermassen bei der Landwirtschaft, bei der Verarbeitungsindustrie, dem Lebensmittelhandwerk und den Detailhändlern.