Medienmitteilung
Ja – Für mehr Biodiversität in der Landwirtschaft
Biodiversität bleibt selbstredend auch nach dem Aus für die Volksinitiative ein unabdingbarer Eckpfeiler der Schweizer Landwirtschaft. Für die Agrarallianz ist klar: Der Handlungsbedarf im Kulturland ist unbestritten. Die Agrarallianz setzt sich im Interesse von Landwirtschaft und Natur für eine wirkungsvolle Biodiversitätsförderung im Rahmen der Agrarpolitik AP 2030+ ein.
Handlungsbedarf ist unbestritten
Trotz der grossen Anstrengungen seit Einführung des ÖLN bzw. Direktzahlungssystems und der hohen Beteiligung der Landwirte an den Programmen ist es bisher nicht gelungen, den Rückgang der Biodiversität im Kulturland aufzuhalten. Dies liegt einerseits an der unzureichenden Fläche von naturnahen Lebensräumen in der Tal- und Hügelzone. Andererseits erreichen die Biodiversitätsförderflächen (BFF) häufig nicht die notwendige Qualität bzw. werden am falschen Standort angelegt, um die benötigte Wirkung für die Biodiversität entfalten zu können. Der Handlungsbedarf für den Schutz unserer Lebensgrundlagen ist wissenschaftlicher Konsens. In der Debatte zur Biodiversität wurde immer wieder das grosse Potential der Qualitätsverbesserung von bestehenden Flächen erwähnt – hier soll nun rasch angesetzt werden.
Wirkungsvolle Biodiversitätsförderung im Rahmen der AP 2030+
Die Agrarallianz wird sich für eine wirkungsvolle Biodiversitätsförderung im Rahmen der nächsten Agrarpolitik AP 2030+ einsetzen. Die Umweltziele Landwirtschaft dienen dabei als Richtschnur. Diese Ziele werden mit den heutigen Massnahmen nicht erreicht. In der nächsten agrarpolitischen Etappe muss deshalb mehr Wirkung erzielt werden. Die Leistung der Bäuerinnen und Bauern muss dabei durch die Politik und zusätzlich am Markt honoriert werden.
«Mit dem aktuellen Direktzahlungssystem konnte der Rückgang der Biodiversität im Kulturland nicht aufgehalten werden», erklärt Rebecca Knoth-Letsch, Geschäftsführerin der Agrarallianz. «Wir fordern eine wirkungsorientierte Biodiversitätsförderung mit fairer Entschädigung für engagierte Betriebe im Rahmen der AP 2030+.»
Ohne Biodiversität keine Landwirtschaft
Biodiversität ist eine essenzielle Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion. Sie stellt unverzichtbare Ökosystemleistungen zur Verfügung – von der Nährstoffmobilisierung in den Böden über die Bereitstellung einer vielfältigen Genetik bis hin zur Schädlingskontrolle und zur Bestäubung der Kulturen. Artenreiche Lebensräume sind produktiver und resilienter als artenarme. Erstere passen sich zudem besser und rascher an den Klimawandel an. Die Förderung der Biodiversität ist deshalb im ureigenen Interesse der Schweizer Landwirtschaft.
«Mehr Biodiversität heisst nicht weniger Ertrag, im Gegenteil! Sie sichert die bäuerliche Produktion sowie die Ernährungssicherheit der Bevölkerung langfristig, betont Urs Brändli, Präsident von Bio
Suisse. Ein weiterer Rückgang der Artenvielfalt gefährdet somit nicht nur die bäuerliche Existenz. Schonen reicht nicht mehr, wir müssen aktiv fördern. Nicht nur punktuell, sondern überall. In urbanen Gebieten genauso wie in ländlichen Regionen.»
Gemeinsames und rasches Handeln dringend notwendig
Die Biodiversitätskrise ist ein Problem, das alle Sektoren betrifft und nur gemeinsam gelöst werden kann. Dabei sind sowohl Massnahmen im Siedlungsgebiet, als auch auf der Landwirtschaftsfläche nötig. Für eine wirkungsvolle Biodiversitätsförderung in der Landwirtschaft braucht es ein gemeinsames Vorgehen von Landwirtinnen und Landwirten, Politik, Wissenschaft, Umweltverbänden und Marktpartnern. Mit einem raschen und gemeinsamen Handeln können die Probleme angegangen werden. Dafür steht die Agrarallianz ein.