Tierwohl im Einklang mit der Umwelt fördern
In der Agrarpolitik werden Tierwohl- und Umweltanliegen oft gegeneinander ausgespielt. Die Agrarallianz zeigt mit ihrem Positionspapier Tierwohl, wie Tiere und Umwelt gleichzeitig profitieren. Mit der AP22+ soll mehr geweidet werden, zusätzlich mehr Auslauf für Schweine und Geflügel realisiert und insgesamt sollen die Tierwohlprogramme deutlich gestärkt werden.
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Die Agrarallianz veröffentlicht eine Reihe von Positionspapieren zu Klima, Stickstoff, Pestiziden, Kostenwahrheit, Konsum und Biodiversität und nimmt damit Stellung zu agrarpolitischen Kernthemen. Im ersten publizierten Papier geht es ums Tierwohl.
Die Agrarallianz setzt sich für die Stärkung des Tierwohls ein und fordert gleichzeitig die Einhaltung der Umweltziele Landwirtschaft (UZL). Die Tierhaltung soll also die Umwelt schonen, für die Tiere artgemässe Lebensbedingungen bieten sowie für die Bauernfamilien ökonomisch attraktiv sein. Wie ist das möglich?
Die Agrarallianz zeigt einen möglichen Weg mit ihren inhaltlichen Positionen zur AP22+: Ziel ist eine tierfreundliche und artgerechte bäuerliche Nutztierhaltung (keine Massentierhaltung), die den Tieren täglich möglichst Weidegang/Vollweide oder zumindest Auslauf ermöglicht. Damit können Synergien betreffend Ammoniakreduktion ausgeschöpft werden. Mit der AP22+ sollen die Zielgrössen der Tierwohlbeiträge angehoben und zusätzliche Mittel für innovative und zukunftsfähige Projekte zur Verfügung gestellt werden (z. B. Muttergebundene Kälberaufzucht, Zweinutzungshühner). Gefordert wird eine standortangepasste Landwirtschaft, welche dem Kreislaufgedanken mit einer Herabsetzung des erlaubten Tierbestandes pro Fläche (DGVE = Düngergrossvieheinheiten von 3 auf 2.5 pro ha) Rechnung trägt. Das Motto «Feed no Food» ist konsequenter anzuwenden, die hofeigene Futtergrundlage steht im Vordergrund, Kraftfutterimporte sollen bis 2025 um 20 % reduziert werden.
Damit sich die Landwirtschaft in diese Richtung entwickelt, braucht es eine Förderung der Tierwohlleistungen über den Markt mit höheren Preisen und über den Staat mit ergänzenden Direktzahlungen. Das soll so erfolgen, dass Investitionen und der Mehraufwand der Produzenten und Produzentinnen zugunsten des Tierwohls fair entschädigt werden.
Die Tierwohlförderung in der Schweiz bedingt auch, dass der Schweizer Markt nicht mit billigen Produkten aus industrieller Massentierhaltung überschwemmt wird. Die Importe sollen den hohen Anforderungen des Schweizer Tierschutzgesetzes entsprechen und transparente Deklarations-vorschriften erfüllen.
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