AP 22+: Übergangsprogramm zu mehr Eigenverantwortung
Die AP 22+ könnte zum Übergangsprogramm zu mehr Eigenverantwortung und mehr Dynamik werden. Damit Boden, Markt und Klima mit mehr Eigenverantwortung gesunden können. Damit sich Bäuerinnen und Bauern als Teil der Lösung und nicht als Problem sehen. Die Agrarallianz verabschiedet am 19. Februar 2019 die definitive Stellungnahme.
Stellungnahme der Agrarallianz zur AP 22+ hier herunterladen
Die AP 2022 könnte ein Übergangsprogramm zu mehr Eigenverantwortung und mehr Dynamik werden. Damit Boden, Markt und Klima mit mehr Eigenverantwortung gesunden können. Damit sich Bäuerinnen und Bauern als Teil der Lösung und nicht als Problem sehen. Diesem Anspruch genügen die Vorschläge des Bundesrates noch nicht. Auch wenn viele Massnahmen in die richtige Richtung gehen.
Mehr Wertschöpfung für Schweizer Landwirtschaft
Die Schweizer Landwirtschaft braucht mehr Wertschöpfung, tiefere Kosten und Differenzierung im internationalen Umfeld. Und Klima, Boden, Umwelt, Tierwohl und Pflanzenvielfalt müssen gesunden. Die AP 2022 muss ein Genesungsprogramm starten, das auch die Marktpartner der vor- und nachgelagerten Stufe in die Verantwortung nimmt. Diesem Anspruch genügen die Vorschläge des Bundesrates noch nicht. Die Antibiotika-Problematik oder die Ammoniak-Überschüsse werden wenig angegangen, das Tierwohl (u.a. die Förderung der Weide) erhält zu wenig Gewicht und von der Vision der Schweizer Agrarböden als CO2-Senke, die das Klima gesunden lassen, ist zu wenig zu finden. Effiziente und wirksame Instrumente wie von der Agrarallianz mehrheitlich geforderten Lenkungsabgaben auf Pestiziden sind nicht aufgenommen.
Positive Aspekte sind zu stärken
Positive Aspekte wie die Einführung eines Betriebsbeitrags, wirksameren Ökologischen Leistungsnachweis (Verbot von Pestiziden mit erhöhtem Umweltrisiko), nachhaltigere Strukturverbesserungen und mehr Augenmerk der Bodenqualität sind in der Vernehmlassungsgrundlage des Bundesrats viele zu finden. Sie sind zu stärken. Die Agrarallianz fordert, in den Jahren 2019 bis 2021 und darüber hinaus Modelle zu testen, die die Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter stärker in die Verantwortung nehmen bzw. mehr Verantwortung an sie übergibt. Mehr Verantwortung, mehr Vertrauen lässt auch Vereinfachungen und weniger Administration zu. Zudem sollen Branchen- und Labelorganisationen Treiber der Entwicklung werden. Verantwortung übernehmen bedeutet: Betriebe oder Branchen verpflichten sich auf Erreichung von Zielen als Gegenleistung zu den Direktzahlungen.
AP 22+ ist ein Schritt in die richtige Richtung
Wir sehen die AP 22+ pragmatisch als Übergangs-Programm zu mehr Eigenverantwortung. Die Kombination von staatlichen An- und Abreizen sowie die Pull-Effekte des Marktes müssen sich dank AP 22ff immer besser ergänzen. Erstens können Basisversprechen z.B. der Schweizer Milchbranche oder der Ackerkulturen erleichtert durch Forschung, Beratung, Strukturverbesserunen oder Förderprogramme die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft im internationalen Umfeld zur Nachhaltigkeitsleaderin machen. Und zweitens können bis zum Verkaufspunkt im In- und Ausland marktorientierte, nachhaltige Produktionssysteme (u.a. Bio, IP) Innovation bewirken, Differenzierung schaffen und Mehrpreise erwirken.
Da zum Zeitpunkt der Vernehmlassung in vielen Punkten „die Katze im Sack“ gekauft werden muss, werden die Konkretisierungen in der Botschaft des Bundesrates darüber entscheiden, mit wie viel Eifer sich die Agrarallianz für AP 22+ ins Zeug legt.