Medienmitteilung
Biodiversität – mehr als nur eine Debatte
Die Agrarallianz engagiert sich jenseits vom Debattenlärm rund um die Biodiversitätsinitiative für das erfolgreiche Zusammenspiel von Biodiversität und Landwirtschaft. Dabei setzt sie auf Dialog und Zusammenarbeit und fasst keine Abstimmungsparole. Das Thema Biodiversität ist zu wichtig, um einem emotional geführten Abstimmungskampf zum Opfer zu fallen. Die Agrarallianz veröffentlicht daher 5 Punkte im aktuellen Umfeld, die jenseits von Ja und Nein stehen.
Mehr Zusammenarbeit! Dafür steht die Agrarallianz. Basierend auf den Erfahrungen ihrer Mitgliedsorganisationen hält sie fünf aktuelle Punkte zum Thema Biodiversität fest:
- Handlungsbedarf ist unbestritten: Trotz der grossen Anstrengungen seit Einführung des ÖLN bzw. Direktzahlungssystems ist es bisher nicht gelungen, den Rückgang der Biodiversität im Kulturland aufzuhalten. Dies liegt einerseits an der unzureichenden Fläche von naturnahen Lebensräumen in der Tal- und Hügelzone. Andererseits erreichen die Biodiversitätsförderflächen (BFF) häufig nicht die notwendige Qualität bzw. werden am falschen Standort angelegt, um die benötigte Wirkung für die Biodiversität entfalten zu können.
- Ohne Biodiversität keine Landwirtschaft: Biodiversität ist eine essenzielle Grundlage für die landwirtschaftliche Produktion. Sie stellt unverzichtbare Ökosystemleistungen zur Verfügung – von der Nährstoffmobilisierung in den Böden über die Bereitstellung einer vielfältigen Genetik bis hin zur Schädlingskontrolle und zur Bestäubung der Kulturen. Artenreiche Lebensräume sind produktiver und resilienter als artenarme. Erstere passen sich zudem besser und rascher an den Klimawandel an. Die Förderung der Biodiversität ist deshalb im ureigenen Interesse der Schweizer Landwirtschaft.
- Biodiversitätsförderung und Nahrungsmittelproduktion gehen Hand in Hand: Mehrere grosse Projekte bzw. Programme von IP-SUISSE, Bio Suisse und weiteren Produzenten(-organisationen) zeigen auf, dass Biodiversität und Landwirtschaft erfolgreich miteinander kombiniert werden können (Biodiversität & Landwirtschaft: gute Beispiele). Ein zentrales Merkmal dieser Erfolgsmodelle ist die übergreifende Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen LandwirtInnen, Umweltfachpersonen und Marktakteuren.
- Beratung als Schlüssel zum Erfolg: Für die gezielte Biodiversitätsförderung im Kulturland sind ökologisches und agronomisches Fachwissen unabdingbar. Wissenschaftliche Untersuchungen und konkrete Projekte – u.a. von Mitgliedern der Agrarallianz – zeigen auf , dass Betriebe mit gesamtbetrieblicher Beratung sowohl eine grössere Wirkung für die Biodiversität erzielen, als auch das landwirtschaftliche Einkommen steigern können (Studie FiBL & Vogelwarte).
- Biodiversitätsförderung als Querschnittsaufgabe: Als Agrarallianz setzen wir uns für eine wirkungsvolle und effiziente Biodiversitätsförderung im Rahmen der nächsten Agrarpolitik AP 2030+ ein. Wir sind überzeugt: Die Landwirtschaft muss ihren Teil zur Förderung der Biodiversität leisten – aber andere Sektoren auch. Die Biodiversität ist unsere Lebensgrundlage und soll von der Politik als Querschnittsaufgabe angepackt werden.
Das entsprechende Positionspapier zum Thema Biodiversität finden Sie hier.
PS: Damit die Erkenntnisse aus der Praxis im gegenwärtigen Aufmerksamkeitsfenster nicht untergehen, lädt die Agrarallianz zur Medienfahrt ein – am 14. August 2024 in der Deutschschweiz und am 16. August in der Romandie. In den Downloads finden Sie die Einladungen.
Downloads
Medienmitteilung Biodiversität 1. Juli 2024 Einladung Pressefahrt Biodiversität Deutschschweiz vom 14. August 2024
Einladung Pressefahrt Biodiversität Deutschschweiz vom 14. August 2024 Einladung Pressefahrt Biodiversität Romandie vom 16. August 2024
Einladung Pressefahrt Biodiversität Romandie vom 16. August 2024