Biodiversität – in der Vielfalt liegt die Kraft!
Die Landwirtschaft und die Agrarpolitik tragen grosse Verantwortung für den Zustand der Biodiversität in der Schweiz. Trotz vieler Anstrengungen werden die Umweltziele im Bereich Biodiversität nur in zwei Bereichen erreicht: bei den verfügbaren Flächen und bei der Erhaltung der relevanten einheimischen Sorten und Nutztierrassen. Regional bestehen deutliche Flächendefizite. Die Mehrzahl der Biodiversitätsförderflächen ist von ungenügender ökologischer Qualität und Vernetzungsprojekte werden ungenügend entwickelt.
Um diese Ziellücken zu schliessen und die Anstrengungen der Land- und Ernährungswirtschaft zu unterstützen, muss die Biodiversität systematisch gefördert werden. Die Agrarallianz beschreibt im Positionspapier Biodiversität folgende Lösungswege:
- Biodiversitätsfördernde Anstrengungen der Landwirtinnen und Landwirte sind konsequent zu unterstützen – durch entsprechend ausgestaltete Abnahmeverträge und Vermarktungsstrategien.
- Nicht-marktfähige Biodiversitäts-Leistungen sind durch die Agrarpolitik abzugelten und kostendeckend zu entschädigen.
- Die Vernetzungsprojekte sind unbedingt und rasch zu stärken. Darin liegt sehr grosses Potenzial zur Verbesserung der Biodiversität.
- Strukturverbesserungsmassnahmen und Investitionskredite sollen nur dann bewilligt werden, wenn sie nachweislich mit der umgebenden ökologischen Infrastruktur abgestimmt sind und die Critical Loads für Stickstoffemissionen nicht überschritten werden.
- Die Einträge von Stickstoff und Pestiziden sind konsequent zu senken.
- Biodiversitätsschädliche Instrumente sind neu auszurichten oder aufzuheben.
- Für die nachhaltige Nutzung der Kulturpflanzenvielfalt braucht es klare Zielvorgaben und messbare Indikatoren.
Das Positionspapier der Agrarallianz zeigt deutlich: jeder Akteur kann einen Beitrag zur Biodiversitätsförderung in der Schweiz leisten. Das ist nötig, denn artenreiche Lebensräume sind produktiver, widerstandsfähiger und können sich besser an den Klimawandel anpassen.